PTCA

Wann ist eine Ballonaufdehnung (PTCA) notwendig?

Gefäßverengung durch Atherosklerose

Gefäßverengung durch Atherosklerose

Eine Erweiterung der Herzkranzgefäße (PTCA) werden wir Ihnen dann vorschlagen, wenn hochgradige Engstellen der Herzkranzgefäße vorliegen, die für diese Behandlungsart geeignet sind. Oft kann die Behandlung noch am gleichen Tag erfolgen. Gelegentlich erfordern medizinische Gründe, dass die Aufdehungsbehandlung einige Tage später durchgeführt wird.
Nach einer Aufdehnungsbehandlung ist immer eine Bettruhe über mindestens 10 Stunden sowie eine stationäre Überwachung für üblicherweise 2 Tage erforderlich. Sie sollten sich daher bitte die Möglichkeit eines kurzen stationären Aufenthaltes einplanen.

Durchführung der Behandlung

Ballonkatheter mit Stent

Ballonkatheter mit Stent

Der Ballonkatheter wird über einen dünnen Führungsdraht in den Bereich der Engstelle vorgeschoben und mehrfach für ein bis zwei Minuten aufgedehnt. Das cholesterinhaltige Gewebe wird an den Rand gepreßt und heilt mit vergrößertem Innendurchmesser fest.

Stent 3 x 16 mm

Stent 3 x 16 mm

stabilisiert das aufgedehnte Gefäß

Zur Stabilisierung der Gefäßwand erweist es sich in vielen Fällen als vorteilhaft, einen sogenannten Stent, ein Gitterröhrchen aus Edelstahl in den Bereich einer aufgedehnten Engstelle einzusetzen. Die Implantation geschieht ebenfalls über den Herzkatheter. Der Stent verbleibt im Herzkranzgefäß und heilt in die Gefäßwand ein.
Nach einer Stenteinlage müssen Sie für 6 Monate, in einigen Fällen bis zu 12 Monaten gerinnungshemmende Medikamente (Clopidogrel, Iscover , Plavix ) zusätzlich zur Dauermedikation mit ASS 100mg einnehmen, um bedrohliche, plötzliche Stent-Verstopfungen durch Blutgerinnsel zu verhindern. Geplante Operationen müssen in diesem Zeitraum vermieden werden, da die Medikamente eine erhöhte Blutungsneigung hervorrufen können.
Es gibt zahlreiche weitere Behandlungstechniken mittels Herzkatheter, bei denen die Verstopfung gefräst (Rotablation), geschnitten (Atherektomie, Cutting-ballon) oder bestrahlt wird (Brachytherapie). Diese Verfahren haben in den letzten Jahren aber an Bedeutung verloren.

PTCA der verengten rechten Herzkranzarterie

PTCA der verengten rechten Herzkranzarterie

Die Engstelle wird mit dem Ballonkatheter aufgedehnt. Dabei wird der Stent in die Gefäßwand gedrückt.

Erfolgsaussichten der Aufdehnungsbehandlung

Die Erfolgsrate nach einer Aufdehnungsbehandlung hat sich durch eine ständige Weiterentwicklung der Verfahren in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Eine Aufdehnungsbehandlung gelingt in ca. 95% aller Fälle mit gutem Ergebnis.
Je nach Schwere der behandelten Stenose können in den nächsten Wochen oder Monaten Wiederverengungen ("Rezidivstenosen") der behandelten Stellen mit erneuten Beschwerden auftreten. Das Risiko ist durch die Verwendung von beschichteten Stents ("DE-Stent") erheblich reduziert. Fast immer kann dann die Behandlung dann erfolgreich wiederholt werden. Bei mehrfachen Rezidiven kann in letzter Konsequenz aber auch eine Bypass-Operation erforderlich werden.

Alternativen zur Aufdehnungsbehandlung

Bei der Bypass-Operation werden verstopfte Herzkranzgefäße mit körpereigenen Arterien oder Venen überbrückt. Die Operation zeigt bessere Langzeitergebnisse bei sehr komplizierten, langen Stenosen insbesondere bei Diabetikern, bei Erkrankung aller 3 großen Herzkranzgefäße und kritischen Stenosen der Hauptversorgungsleitung ("Hauptstammstenose").
In vielen Fällen ist die Katheterbehandlung der Bypass-Operation gleichwertig, bei kurzen einzelnen Stenosen ist sie der Operation überlegen, weil operationsbedingte Risiken weitgehend entfallen. Wir werden Sie ausführlich beraten, welches Verfahren bei Ihnen das Beste ist.
Stenosen an kleinen, weniger wichtigen Gefäßabschnitten können oft auch medikamentös behandelt werden.
Kritische Stenose großer Herzkranzgefäße führen ohne Behandlung oft zu Herzinfarkten.
Bitte beachten Sie, dass unbehandelte Herzinfarkte eine Todesrate von ca. 30-40% haben!

Was Sie bei der Behandlung beachten sollten

Das bei der Herzkatheteruntersuchung verabreichte Kontrastmittel muss anschließend durch die Nieren ausgeschwemmt werden. Es ist daher besonders wichtig, dass Sie bereits am Morgen des Untersuchungstages viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Nach einer Linksherzkatheteruntersuchung und/oder Ballonaufdehnung (PTCA) halten Sie bitte die vom Arzt angeordnete Bettruhe ein. Mit Hilfe eines für einige Stunden verbleibenden Druckverbandes wird die Einstichstelle in der Leiste oder am Handgelenk komprimiert. Zur Nachbeobachtung verbleiben Sie bis zum nächsten Tag in unserer Überwachungsstation, wo Ihr EKG sowie Blutdruck und Puls über eine Monitoranlage ständig überwacht werden kann.
Nach einer Stenteinlage sollten Sie für 6 Monate (in einzelnen Fällen auch länger) ein gerinnungshemmendes Medikament (Clopidogrel, Iscover,Plavix, Brilique, Efient ) einnehmen.

Risiken der Aufdehnungsbehandlung (PTCA)

Neben den allgemeinen Risiken der Herzkatheteruntersuchung ergeben sich bei einer Aufdehnungsbehandlung zusätzliche Risiken.
Bei der Erweiterungkommt es relativ häufig zu einem kleinen inneren Einriss des Gefäßes, der mittels Einlage eines Stents folgenlos abheilt. Gelegentlich tritt jedoch während oder nach der PTCA ein akuter Verschluss der Herzkranzarterie (ca. 1%) oder eines Seitenastesauf mit der Folge eines Herzinfarktes. Die weitere Behandlung richtet sich dann nach dem Ausmaß des Gefäßverschlusses. Meistens kann der Verschluß mittels Herzkatheter, weiteren Stents und Medikamenten wieder geöffnet werden und der Infarkt in seinen Auswirkungen begrenzt werden.
Bei lebensbedrohlichen Komplikationen wie großen Einrisse von Gefäßen mit Blutungen in den Herzbeutel, Gefäßverschlüssen mit drohendem Herzversagen kann eine notfallmäßige Herzoperation erforderlich werden. Hierzu wird eine Operationsbereitschaft durch das Herzzentrum NRW in Bad Oeynhausen (Prof. Dr. Gummert) gewährleistet. Notfall-Herzoperationen sind glücklicherweise nur sehr selten erforderlich (etwa 0,3 bis 0,5% aller Ballonaufdehnungen).
Selten kann auch in den ersten Wochen und Monaten nach der erfolgreichen Aufdehnung ein plötzlicher, bedrohlicher Gefäßverschluß mit Herzinfarkt auftreten. Das Risiko kann durch die verordnete blutverdünnende Medikation minimiert werden (0,5%-1%). Dieser Medikamente müssen unbedingt für den verordneten Zeitraum eingenommen werden, da andernfalls ein deutlich höheres Risiko für lebensbedrohliche Stentverstopfungen besteht.
Mit den blutverdünnenden Medikamenten wird die Blutungsneigung z.B. bei Verletzungen oder Operationen erhöht. Geplante Operationen müssen daher in diesem Zeitraum vermieden werden.
Selten kann ein Stent beim Vorschieben des Katheters abgestreift werden oder Kathetermaterial verloren gehen. Meistens bleibt dies ohne Folgen. In Extremfällen können Embolien mit Gefäßverstopfungen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte auftreten. Selten muss der Stent oder Katheter operativ entfernt werden.
Äußerst selten sind Infektionen des Stent, die zu Herzinfarkt, Blutungen in den Herzbeutel und Blutvergiftung führen können.
Tödliche Komplikationen sind sehr selten (kleiner 0,1%), können jedoch bei besonderen Risikopatienten auftreten. Wenn bei Ihnen ein absehbar erhöhtes Risiko für die Behandlung besteht, werden wir Sie darauf hinweisen und mit Ihnen die Möglichkeiten zur Risikoreduktion ausführlich besprechen.

Bitte bedenken Sie, dass alle Komplikationsmöglichkeiten zusammen ein weit geringeres Risiko ergeben, als das Risiko, wenn die Behandlung einer hochgradigen Verengung der Herzkranzgefäße unterbleibt.

Kardiologie im Gundlach-Carré

Dr. med. Klaus Groger
Dr. med. Ulrich Rissel
Dr. med. Ludger Obergassel
Dr. med. Christian Zühlke
Dr. med. Johannes Junge
Dr. med. Eva Schalber
Fachärzte für Innere Medizin-Kardiologie
Dr. med. Uta Groger
Fachärztin für Allgemeinmedizin

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