Implantation von Gefäßstützen (Stent)
Mittlerweile werden fast ausschließlich medikamentenbeschichteten Stents implantiert (DES, drug eluting stent), die eine hohe Erfolgsrate der Aufdehnungsbehandlung ermöglichen mit nur sehr geringer Wahrscheinlichkeit einer erneuten Verengung der behandelten Stelle.
Das Medikament auf der Stentoberfläche (Sirolimus, Paclitaxel, Zotarolimus, Everolimus und weitere) hemmt sehr wirksam die Gewebebildung und damit die Restenose innerhalb des Stent.
Erfolgsrate der Stentimplantation
Die Aufdehnung von verengten Herzkranzgefäßen (PTCA) hat eine sehr hohe Erfolgsrate von mehr als 95%. Bypass-Operationen können so oft vermieden werden. Nach der Aufdehnung kommt es zu einem Heilungsprozeß des gedehnten Herzkranzgefäßes. Dabei kann sich Narbengewebe bilden, dass zu einer erneuten Verengung ("Restenose") führt. Dieser Prozeß tritt innerhalb von Wochen bis maximal 6 Monaten auf.
Nachbehandlung nach Stentimplantation
Beschichtete Stents sind der Standard zur Abstützung von aufgedehnten Stenosen. Bei kleinen Gefäßen, längeren und komplexen Stenosen sowie bei Diabetikern sind sie den normalen, unbeschichteten Stents überlegen. Bei sehr rauhen, geschlängelten Stenosen kann es unmöglich sein, einen beschichteten Stents einzusetzen, da diese etwas weniger flexibel sind als Stents ohne medikamentöse Beschichtung.
Auch bei Stents können Restenosen auftreten. Bei einfachen Stenosen beträgt die Häufigkeit von Restenosen etwa 3-5%. Bei komplexen Stenosen werden etwa 10% Restenosen beobachtet.
Durch das langsame Einwachsen des Stents ist eine Nachbehandlung mit speziellen Medikamenten zur Hemmung der Blutplättchen unbedingt notwendig für die Dauer von 6 Monaten, in Einzelfällen auch länger.
Die medikamentöse Nachbehandlung ist unbedingt notwendig, um plötzliche, eventuell lebensbedrohliche Verstopfungen des Stents zu vermeiden.
Geplante Operationen müssen in diesem Zeitraum vermieden werden.
In Einzelfällen (ca. 0,5 bis 1%) kann es auch danach noch zu bedrohlichen plötzlichen Stentverschlüssen kommen.
Die genaue Stentgröße und Länge kann manchmal erst während der Aufdehnungsbehandlung festgelegt werden. Es kann dann erforderlich sein, mehrere Stents einzusetzen.
Erneute Stent-Verengung (Restenose)
Das Risiko einer Restenose hängt von vielen Faktoren ab (unter Anderem Größe, Länge und Lage der Engstelle). Die seit Jahren häufig angewandten Gefäßstützen ("Stent") haben das Risiko einer Restenose gegenüber der normalen Aufdehnungsbehandlung deutlich reduziert. Standard sind heute medikamentös beschichteter Stents (DE-Stents). Das Medikament auf der Oberfläche verhindert sehr effektiv eine Wiederverengung.
Die erneute Katheter-Behandlung von Restenosen ist technisch einfach, hat aber ein deutlich höheres Restenose-Risiko. Zur Behandlung erneuter Stentverengungen werden oft medikamentös beschichtete Ballonkatheter eingesetzt.
Andere Behandlungsmöglichkeiten von Restenosen
Zum Vermeiden von Restenosen ist die Auswahl des Gefäßabschnitts und der Stentgröße sehr wichtig. Bei optimalen Umständen können langfristige Erfolgraten von mehr als 95% erzielt werden.
Restenosen lassen sich fast immer erneut mittels Ballonkatheter oder einer weiteren Stentimplantation aufdehnen. Es muss dann allerdings mit einer höheren Restenose-Rate von ca. 30-60% gerechnet werden.
Hilft auch die erneute Aufdehnung nicht, kann in speziell ausgestatteten Kliniken mit einem Bestrahlungs-Katheter eine erneute Restenose erfolgreich behandelt werden ("Brachytherapie"). Dies Verfahren hat wegen der guten Ergebnisse mit DE-Stents und DE-Ballons in den letzten Jahren an stark an Bedeutung verloren.
In letzter Konsequenz ist es manchmal erforderlich, doch noch eine Bypass-Operation zu empfehlen. Dabei können andere betroffenen Gefäßabschnitte ggf. gleich mitbehandelt werden.